Für eine ökologische Stadt für alle! Stadtentwicklung und urbane Kämpfe in Frankfurt und darüber hinaus
Was haben die Mieten und die Temperaturen in Frankfurt gemein? Beide klettern rasant. Doch statt die Wohnungs- und die Klimakrise gleichermaßen als Ergebnis einer kapitalistischen Profitlogik zu begreifen, spielt die herrschende (Stadt-)Politik beide Themen regelmäßig gegeneinander aus: Entweder Wohnraum oder Grünflächen, entweder sozial oder ökologisch – aus diesem vermeintlichen Widerspruch gibt es scheinbar kein Entkommen.
Wie schief dieses Bild ist, lässt sich in Frankfurt aktuell nirgendwo besser erkennen als am Kampf um die Grüne Lunge nördlich des Günthersburgparks. Die wilden Gärten – vielgenutzte Oase inmitten des städtischen Trubels, Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten sowie wichtige Frischluftschneise für die gesamte Stadt – soll zubetoniert werden. An ihrer Stelle möchte der börsennotierte Projektentwickler Instone Real Estate mit Unterstützung der Stadt und ihrer Wohnungsbaugesellschaft ABG in den so genannten »Günthersburghöfen« 1.500 zumeist hochpreisige Wohnungen errichten. Ökologisch verheerend, würde das Projekt auch nichts zur Lösung der Wohnungsfrage beitragen – sondern lediglich Investoren private Profite sichern und den Mietenwahnsinn weiter verschärfen.
Woher kommt dieser Renditedruck, wie funktioniert der finanzmarktgetriebene Immobilienmarkt? In welchem Verhältnis stehen soziale und ökologische Frage in der Stadt, ist eine »Green City« im Kapitalismus möglich? Welche Alternativen zur herrschenden Stadtpolitik und -planung gibt es? Und welche Aussichten haben Kämpfe im urbanen Raum, die sich für eine ganz andere, solidarische und klimagerechte Perspektive, für eine ökologische Stadt für alle einsetzen? Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir uns im Rahmen einer Veranstaltungsreihe aus einer kapitalismuskritischen und ökologischen Perspektive annähern – kommt vorbei und diskutiert mit!
- Sonntag, 6. September 2020, 16 Uhr: Diskussionveranstaltung »Warum Beton – und wessen Gld? Ursachen und Profiteure des Immobilienbooms« mit Susanne Heeg und Alexis Passadakis
- Dienstag, 15. September 2020, 18 Uhr: Workshop »Stadtplanung von unten! Wie kann eine reale Utopie für die Grüne Lunge entstehen?« mit der Kampagne »Eine Stadt für alle! Wem gehört die ABG?«
- Dienstag, 22. September 2020, 19 Uhr: Filmvorführung »Parko«, anschließend Barabend »No Beer on a Dead Planet«
- Dienstag, 29. September 2020, 19 Uhr: Diskussionsveranstaltung »Die Green City. Widersprüche einer ökologischen Stadt« mit Ökologisch Radikal Links und Café 2Grad
- Freitag, 2. Oktober 2020, 18 Uhr: Diskussionsveranstaltung »Trouble in the City – Perspektiven städtischer Kämpfe zwischen Metropolenstreik und Munizipalismus« mit Norma Tiedemann, Daniel Mullis und Felix Wiegand
- Sonntag, 4. Oktober 2020, 15 Uhr: Führung durch die Grüne Lunge mit Fridays for Future Frankfurt und Alexis Passadakis
Die Veranstaltungsreihe findet unter freiem Himmel in der Grünen Lunge statt (Treffpunkt Wetteraustraße/Schlinkenweg, Nähe Abenteuerspielplatz Günthersburg), bei schlechtem Wetter achtet auf Ankündigungen!
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Kampagne »Grüne Lunge bleibt – Instone stoppen!« organisiert von Ende Gelände OG Frankfurt, Ökologisch Radikal Links und der interventionistischen Linken Frankfurt.